Bei Familie Weidner laufen viele Fäden der Feuerwehr zusammen - Die Schaltzentrale am Esstisch
Am Esstisch im Hause Weidner gibt es tagaus tagein, vom Frühstück bis zum Abendbrot, nur ein einziges Thema: Für die Feuerwehr ist die ganze Familie Feuer und Flamme.
In über 4800 Jugendfeuerwehren in Bayern bereiten sich fast 50 000 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und achtzehn Jahren auf den aktiven Dienst in den Freiwilligen Feuerwehren vor. Die Schaltzentrale liegt in Unterfranken. Denn seit der Wahl von Sebastian Weidner zum Landesjugendsprecher liegt die Verantwortung für den gesamten bayerischen Feuerwehr-Nachwuchs komplett in den Händen der Familie Weidner.
Bei den Weidners in der Grabenstraße laufen die Drähte des bayerischen Feuerwehr-Nachwuchses und der Floriansjünger im westlichen Inspektionsbereich des Landkreises Würzburg zusammen. Neben Vater Winfried Weidner und den Söhnen Andreas und Sebastian ist auch Mutter Manuela längst vom Virus Feuerwehr befallen. Als „Feuerwehr-Sekretärin“ wickelt sie einen wesentlichen Teil des Schriftverkehrs ihrer „Kämpfer ohne Waffen“ ab.
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Dass im Hause Weidner die Schaltzentrale der bayerischen Feuerwehrjugend vor wenigen Wochen endgültig Einzug gehalten hat, ist allerdings Sohn Sebastian zu verdanken. Vor zwei Jahren wurde der heute 19-jährige Auszubildende (zum Sozialversicherungsfachangestellten im Rentenwesen) zunächst zum stellvertretenden bayerischen Landesjugendsprecher berufen. Jetzt ist er auch offiziell Sprecher und nicht mehr Stellvertreter. In seiner Funktion unterstehen ihm Bezirks- und Kreisjugendwarte. Das bedeutet: Im Bereich der Jugendfeuerwehr ist das jüngste Familienmitglied Chef seines Vaters, der ist Bezirksjugendwart und Kreisbrandinspektor (KBI).
Auch sein Bruder Andreas (29) ist sowohl beruflich wie ehrenamtlich gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. Der Fahrdienstleiter bei der Deutschen Bahn hat als Kreisjugendwart rund 800 Jugendliche unter seinen Fittichen, die sich in 90 Jugendgruppen im Landkreis Würzburg auf den aktiven Dienst in den Freiwilligen Feuerwehren vorbereiten.
Vater Winfried Weidner hat seinen beiden Söhnen stets Verantwortung und ehrenamtliches Engagement vorgelebt. Neben seiner Funktion als Kreisbrandinspektor des westlichen Inspektionsbereiches im Landkreis Würzburg ist das Familienoberhaupt auch Jugendwart im Bezirk Unterfranken. Gemeinsam haben sich die drei Weidners schon so manche Neuerung für die Ausbildung des Feuerwehrnachwuchses einfallen lassen. Einige wurden bereits bayernweit übernommen.
Allerdings fürchtet Vater Weidner – der sein Geld als Abteilungsleiter bei der Main Post verdient – Nachwuchssorgen für die für Feuerwehren. Größere schulische Herausforderungen und geburtenschwache Jahrgänge sind die Ursache.
Sohn Sebastian Weidner sieht in der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund oder mit Handicap Möglichkeiten, rückläufige Zuwachszahlen zu kompensieren und die Einsatzfähigkeit auch für die Zukunft zu gewährleisten. Image-Kampagnen sollen anregen, dass sich zum Beispiel körperlich behinderte Menschen den Dienst in einer Funk- oder Einsatzleitung zutrauen.
Wachsende Begeisterung für die Belange der Feuerwehr haben die Weidners vor allem bei Mädchen festgestellt. Frauen werden in Zukunft eine tragende Rolle übernehmen, so die einhellige Prognose der drei.
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