15. Dezember 2010

Führungskräfte der Feuerwehren trafen sich zur Herbstversammlung

Von einer vorweihnachtlichen Feier war bei der Herbstdienstversammlung der Feuerwehrinspektion Mitte nichts zu spüren. Die Brandkatastrophe im Heidingsfelder Wohnstift St. Paul überschattete vielmehr das Arbeitstreffen der Führungskräfte der 30 Wehren im Ratskeller.

Denn ein strengerer „vorbeugender Brandschutz“ hätte das Leben der drei Opfer retten können, sagte Kreisbrandrat Heinz Geißler. In dem Altenheim seien zwar die Flure mit Brandmeldeanlagen überwacht gewesen, nicht jedoch die Zimmer. Dort allerdings sei das Feuer ausgebrochen. „Bis der Rauch die Brandmeldeanlagen im Flur erreicht hat, waren die Personen im Zimmer bereits geschädigt“, sagte er: „Mit wenig finanziellem Aufwand wäre das vermeidbar gewesen.“ Neue Einsatzfelder sieht Geißler durch die brandanfälligen Photovoltaikanlagen und die Biogasanlagen auf die Feuerwehrleute zukommen.

Auf „ein sehr arbeitsreiches Jahr“ blickte Kreisbrandinspektor Alois Schimmer zurück. Die Wehren fuhren 1270 Einsätze. Das sind 210 mehr als im Vorjahr. 121 Mal rückten die Floriansjünger aus, um Brände zu löschen, 506 Mal, um technische Hilfe zu leisten und 541 Mal, um Erste Hilfe zu leisten. Die Hauptlast lag mit 313 Einsätzen auf den Schultern der Wehr in Giebelstadt. Eine Folge der zahlreichen Einsätze für die Bombensuche auf dem Fluggelände. Die Wehr von Ochsenfurt kam auf 216 Einsätze, die von Eibelstadt auf 167. Spektakuläre Großeinsätze gab es, als im ICE-Tunnel bei Würzburg die Helfer 600 Passagiere aus einem Zug holen mussten und als bei der Firma Bavaria ein unbekannter Stoff austrat. Darüber hinaus gab es zwei schwere Verkehrsunfälle auf der B13 mit eingeklemmten Schwerverletzten, einen auf einem Bahnübergang bei Goßmannsdorf liegen gebliebenen Pkw, einen Gefahrgutunfall auf der A3 und einen Lkw, der von der Brücke bei Sommerhausen stürzte.

„Die gute und qualifizierte Arbeit“ sei nur durch die solide Ausbildung möglich gewesen, betonte er. Besonders dankte Schimmer den 337 aktiven Atemschutzträgern in 24 Wehren. Bei elf Großübungen - zwei in Altenheimen – konnten die Feuerwehrleute ihr Können zeigen. Die Gesamtzahl der Feuerwehrleute blieb mit 1242 in etwa gleich. Allerdings habe sich gezeigt, dass gerade unter der Woche bei manchen Wehren die nötige Zahl an Einsatzkräften fehlte. Auch sei langfristig davon auszugehen, dass die Zahl abnimmt. Mit den elf neu angeschafften, modernen Einsatzfahrzeugen würde bereits der schrumpfenden Personalstärke Rechnung getragen.

Quelle: mainpost.de

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