Würzburger Feuerwehrschule erhält einen kleinen Mainhafen
Wenn man sie braucht, sind sie da, löschen, retten, helfen, bergen; zu jeder Tageszeit, bei jedem Wetter. Regelmäßige Schulung und Übung ist für die Männer und Frauen der Feuerwehr Pflicht. In der Mainaustraße in der Zellerau finanziert der Freistaat zu diesem Zweck eine seiner drei Feuerwehrschulen. Demnächst soll die Schule einen eigenen kleinen Hafen am Main bekommen. Damit auch bei der Wasserrettung die Ausbildung der Floriansjünger immer auf dem neuesten Stand ist. „Ein eigener Ausbildungshafen mit Slipanlage, über die die Schulungsboote zu Wasser gelassen werden können, steht schon seit Jahren auf unserer Wunschliste“, sagt Axel Häger, der Leiter der Feuerwehrschule. „Bislang müssen wir mit den Bootstrailer immer nach Margetshöchheim, da verlieren wir jeden Morgen und Abend im Schnitt jeweils eine Dreiviertel Stunde für An- und Abfahrt“, weiß er.
Jede der drei Schulen habe neben den „normalen“ Lehrgängen ein Spezialgebiet. „Wir sind die einzige Schule in Bayern mit der kompletten Wasserausbildung mit Bootsführerschein, Ölsperren und Wasserrettung“, sagt Häger. Alleine über einhundert bayerische Feuerwehrler werden so in der Mainaustraße pro Jahr für Einsätze auf dem Wasser ausgebildet, berichtet der Schulleiter. Beim Staatlichen Bauamt in der Weißenburgstraße, sozusagen in der Nachbarschaft, gibt es bereits Planskizzen, bestätigen Amtsleiter Joachim Fuchs und sein Stellvertreter Franz Ullmann. Gebaut werden soll ein zwei Meter tiefes Hafenbecken mit etwa 80 Metern Länge und 30 Metern Breite. Standort ist der dem Freistaat Bayern gehörende Bereich der Mainwiesen in der Nähe der Feuerwehrschule etwa 160 Meter Main abwärts.
Dorthin soll ein 3,50 Meter breiter Weg am Mainufer für die Anfahrt der Trailer mit den Übungsbooten führen. Bis zu fünf der Feuerwehrübungsboote werden im Becken gleichzeitig Platz finden. „Das wird ein reiner Übungs- und kein Einsatzhafen“, sagt Häger. „Abends kommen die Boote wieder aus dem Wasser, deswegen wird das Gelände nachts auch nicht groß beleuchtet werden“, berichtet Bauamtsleiter Fuchs. Auch eingezäunt solle es nicht werden, sondern eher zu einem Wasser-Bestandteil des Naherholungsgebietes, das die Stadt Würzburg gerade dort angrenzend mit Sitzgelegenheiten und sechs neuen Grillplätzen erweitert. „Da wird dann auch niemand etwas sagen, wenn sonntags dort jemand sein Modellboot zu Wasser lässt“, sagt Fuchs. Die Anlage solle öffentlich zugänglich bleiben.
Derzeit gebe es lediglich erste Planungsskizzen, erläutert Ullmann. Damit habe die Feuerwehrschule ihren Bedarf beim Innenministerium angemeldet. Wenn man dort zustimmt, ist das Finanzministerium am Zug. Erst wenn auch von dort ein „Ja“ kommt, kann das Bauamt mit der Detailplanung beginnen. „Im Vorfeld wurden ja bereits alle Betroffenen gehört, Stadt Würzburg, Wasserwirtschaft, untere Naturschutzbehörde, alle haben zugestimmt“, sagt Fuchs. Auf jeden Fall würden die Maßnahmen auf Umweltverträglichkeit geprüft. „Die schöne Trauerweide möchten wir erhalten“, fügt Ullmann hinzu, „für die anderen Bäume sind Ausgleichspflanzungen vorgesehen.“ Frühestens 2012 könne man mit der Ausschreibung beginnen, sagt Bauamtsleiter Fuchs, die Kosten seien aber noch nicht bezifferbar.
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