10. Dezember 2008

Feuerwehr und Führerschein im Fernsehen

Den Feuerwehren im Landkreis gehen bald die Fahrer aus. Das meinte Kreisbrandrat Heinz Geißler in der Herbstdienstversammlung des Feuerwehrabschnitts Mitte in Hohestadt.

Der Grund ist die Neuordnung der Führerschein-Klassen durch die EU. Demnach dürfen junge Leute, die ihren Autoführerschein des Typs B nach 1999 erworben haben, statt früher bis 7,5 nur noch Fahrzeuge bis maximal 3,5 Tonnen Gesamtgewicht lenken. Die meisten Feuerwehrfahrzeuge sind aber deutlich schwerer. Wer als Fahranfänger bei diesen kleinen „Brummis“ ans Steuer will, braucht dafür einen Führerschein der Klasse C oder CE. Und das kostet viel Geld.

Mehrere Tausend Euro pro Fahrer sind das schon, meinte der KBR. Lautstarker Protest des Eibelstadter Bürgermeisters Heinz Koch war die Folge. Denn die Gemeinden trifft es hart. Wenn man pro Fahrzeug drei Fahrer rechnet, werden alleine für die Führerscheine für 3500 Tragkraftspritzenfahrzeuge TSF im Bayern rund 21 Millionen Euro gebraucht.

Zumindest für diese leichteren Fahrzeuge, die unter 4,25 Tonnen wiegen, möchte Bayern daher eine Lösung. Durch einer Initiative im Bundesrat will der Freistaat Bayern nun erreichen, dass die Jüngeren statt 3,25 Tonnern bis zu 4,25 Tonnen schwere Fahrzeuge bewegen dürfen. "Höchste Zeit", sagte der ebenfalls bei der Herbstdienstversammlung anwesende Franz-Josef Hench. Er ist Chef der Würzburger Berufsfeuerwehr und Vize-Vorstand des Bayerischen Landesfeuerwehrverbands. "Für den Flächenstaat Bayern ist der EU-Führerschein ein enormes Problem." In vielen Gemeinden sind die kleinen Tragkraftspritzenfahrzeuge verbreitet. "Wegen der neuen Abgasnormen werden die Fahrgestelle der Löschfahrzeuge immer schwerer. Oft wiegen schon die kleinen Fahrzeuge über 3,5 Tonnen."

Über die Problematik des „Feuerwehrführerscheins“ berichtet auch der Sender VOX am Sonntag, dem 14. Dezember nachmittags um 16.45 Uhr . Für die Sendung „Motorwelt“ hat der Journalist Uwe Goertz auch in Würzburg gefilmt. Daneben wurde auch in Albertshausen und Reichenberg bei den Feuerwehren gedreht.

Bild: Das Fahrzeug der Frickenhäuser Feuerwehr wiegt zwar weniger als 7,5 Tonnen, aber die jüngeren Feuerwehrleute dürfen es nicht mehr fahren.

Keine Kommentare: