13. November 2007

Eine Million für den Atemschutz

Neue Atemschutzwerkstatt in Reichenberg geplant – Entscheidung vertagt

Weil es immer wieder Todesfälle gab, wurden Atemschutzbestimmungen verschärft. Nach Brandeinsätzen oder „heißen Übungen“ müsssen die Pressluftflaschen gereinigt und geprüft werden. Doch die Atemschutzwerkstatt des Landkreises ist zu klein geworden. Der Kreis will nun eine Million Euro investieren.

Einstimmig empfahlen die Mitglieder des Kreis- und Bauausschusses dem Kreistag, ein Grundstück für die Einrichtung einer Atemschutzwerkstatt mit Schulungsräumen für die Feuerwehren im Landkreis zu erwerben. Weil noch Details zu klären sind, wurde die Entscheidung im Kreistag verschoben.

Standorte prüfen

Im Gespräch ist ein Grundstück mit leerstehendem Gebäude am Rand des Reichenberger Gewerbegebietes in der Bahnhofstraße. Allerdings soll auch ein alternativer Standort auf einer zentral gelegenen Fläche gesucht werden, auf dem zu vergleichbaren Kosten ein Neubau errichtet werden könnte, informierte Kurt Mintzel, Pressesprecher des Landrats.

Mit ihrer Empfehlung erkannten die Ausschussmitglieder den von Kreisbrandrat Heinz Geißler angemeldeten Bedarf grundsätzlich an. Die im Jahr 1977 in Betrieb genommene Atemschutzwerkstatt in Rottendorf reicht aufgrund der enormen Zunahme an Geräten nicht mehr aus. Damals waren 50 Atemschutzgeräte für die Feuerwehren des Landkreises vorhanden – heute sind es über 500. Zusätzlich werden 1000 Atemluftflaschen und 2000 Atemschutzmasken vorgehalten, die gewartet und geprüft werden müssen.

Aufgrund mehrerer Todesfälle wurden neue Kriterien für die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft von Pressluftatmern durch Atemschutzwerkstätten festgelegt. Demnach müssen die Geräte unter anderem nach Brandeinsätzen oder „heißen Übungen“ immer in die Atemschutzwerkstatt des Landkreises zwecks Reinigung und Überprüfung gebracht werden.

Groß und zentral

Das in der Diskussion stehende Gelände mit Gebäude in Reichenberg bietet den Vorteil, dass neben der Atemschutzwerkstatt auch Container und Wechsellader untergestellt werden könnten. Der Standort liegt außerdem zentral und bietet Platz für Schulungsräume. Dieser Bedarf begründet sich dadurch, dass mittlerweile auf Kreisebene 17 verschiedene Lehrgänge für die Feuerwehren angeboten werden.

Die Kosten für die gesamte Maßnahme betragen nach Auskunft von Kurt Mintzel „mit Sicherheit über eine Million Euro“. Wenn es keine unvorhergesehenen Verzögerungen gebe, könnte die neue Atemschutzwerkstatt mit Schulungsräumen bis Mitte nächsten Jahres in Betrieb genommen werden.

Quelle: mainpost.de

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