21. Januar 2012

Eßfeld: Eine Brücke zum Rettungsdienst


Vor zehn Jahren absolvierte sie ihren ersten Einsatz – jetzt feiert sie Jubiläum: die „Helfer vor Ort“-Gruppe (HVO) der Feuerwehr Eßfeld. „In mehreren 100 Einsätzen konnten die ehrenamtlichen Helfer schnelle und qualifizierte Hilfe leisten“, lobt der stellvertretende Kommandant Frank Mauter.

Regelmäßig wird die Truppe zusätzlich zum regulären Rettungsdienst durch die Leitstelle Würzburg alarmiert. Ihre Aufgabe: Sie sollen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken, das so genannte „therapiefreie Intervall“, und so die Rettungschancen des Patienten erhöhen. Wie bei anderen Feuerwehreinsätzen auch, rücken sie dabei mit Feuerwehrschutzkleidung und Feuerwehrfahrzeug zu den medizinischen Notfällen aus.

Das ist vor allem dann wichtig, wenn der Rettungsdienst wegen Überlastung oder längerer Anfahrten aus Würzburg oder Ochsenfurt nicht rechtzeitig eintreffen kann. „Die HVO kümmern sich mit qualifizierten Erstmaßnahmen um die Patienten“, so Mauter. „Sie sind ein zusätzliches Glied in der Rettungskette zwischen der Laienhilfe und dem qualifizierten Rettungsdienst.“

Hilfe geht zurück

Die Feuerwehr Eßfeld hält ihre „First Responder“, so der offizielle englische Ausdruck für die Helfergruppe, auch deshalb für notwendig, weil die aktive Hilfe der Bevölkerung bei Notfällen immer mehr zurückgeht. „Das belegen auch Untersuchungen“, weiß der Kommandant. Er betont, dass die Helfer den Rettungsdienst auf keinen Fall ersetzen, sondern vielmehr verstärken und unterstützen sollen. Zurzeit besteht das Eßfelder Helfer-Team aus zwölf Männern und Frauen, die sich ehrenamtlich für die Feuerwehr engagieren. Alle sind ausgebildete Ersthelfer oder Rettungssanitäter. „Es entstehen also keine Personalkosten“, erklärt Mauter. „Spenden fließen zu 100 Prozent in die Ausrüstung.“

So konnten 2001, als die Gruppe ins Leben gerufen wurde, mithilfe von Spenden ein Notfallrucksack sowie Funkmeldeempfänger angeschafft werden. Inzwischen kamen unter anderem ein Defibrillator sowie und eine Pulsoximeter, das die Sauerstoffkonzentration im Blut des Patienten misst, hinzu. „Die laufenden Kosten trägt der Feuerwehrverein“, erklärt der Kommandant. „Der Markt Giebelstadt unterstützt uns anteilig.“ Die HVO sind vor allem in Eßfeld, Darstadt, Fuchsstadt, dem Gewerbegebiet Klingholz sowie den umliegenden Straßen, wie zum Beispiel der B19, aktiv.

Quelle: mainpost.de

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