29. September 2010

Feuerwehrgroßübung in Eibelstadt


Rettung am laufenden Band

Bei einer Feuerwehrgroßübung zeigten sechs Feuerwehren aus dem Landkreis ihre Leistungsfähigkeit. Mittwoch Abend sieben Uhr. In Eibelstadt, Winterhausen, Sommerhausen, Kleinochsenfurt und Erlach ertönen die Sirenen. Gleichzeitig werden manche Feuerwehrleute und auch die Mitglieder der Werkfeuerwehr der Südzucker auch über ihre Funkmeldeempfänger von Leitstelle der Feuerwehr in Würzburg alarmiert. Innerhalb kürzester Zeit rücken 89 Männer und Frauen mit 13 Feuerwehrfahrzeugen zum Übungsort, dem Gelände der früheren Firma Hoffmann am Ortsrand von Eibelstadt aus. Vor über 20 Jahren musste die Maschinenfabrik ihre Pforten schließen, die Gesellschaft für Lager und Gewerbevermietung GLG übernahm das Gelände und die Hallen. Einer ihrer Mieter ist die Firma Wertheim CR-Solutions. In den beiden Hallen der Firma, die leere Druckerpatronen und Toner sammelt, sortiert und weiterverkauft, soll laut dem Übungsszenario ein Brand ausgebrochen sein. Von den Mitarbeitern werden 15 Personen noch vermisst.

Schnelle Rettung

Mehrere Minuten nach der Alarmierung kommen die ersten Wehren am Übungsort an. Atemschutztrupps aus Eibelstadt, Winterhausen, Sommerhausen und der Südzucker rüsten sich aus, während ihre Kameraden die Wasserversorgung aus Hydranten sicherstellen. Inzwischen haben in den Hallen schon viele der 200 000 gelagerten Tonerkartuschen und Druckköpfen Feuer gefangen. Ohne Wasser am Strahlrohr hier hineinzugehen wäre für die fünf eingesetzten Trupps viel zu gefährlich. Jetzt zählt jede Minute, denn die Rauchgase können für die Vermissten zur tödlichen Gefahr werden. In Wirklichkeit sind die hinter Kisten und Paletten verborgenen Jugendlichen der Eibelstadter Feuerwehr natürlich quietschfidel. Als „Opfer“ für die Übung haben sich viele gemeldet, mehr als die Firma tatsächlich an Arbeitskräften hat. Einer nach dem Anderen werden sie jetzt auf Tragen, oder von Feuerwehrleuten gestützt aus der Halle gebracht und dem HvO zur Erstversorgung übergeben.

Noch mehr Wasser


Inzwischen ist der Schlauchwagen der Südzuckerfeuerwehr eingetroffen. Innerhalb von zwölf Minuten verlegen die Männer mit diesem selbst umgerüsteten Spezialfahrzeug zwei 400 Meter lange Schlauchleitungen bis zum Main. Dort warten bereits die Erlacher und Kleinochsenfurter mit ihren Pumpen. Am anderen Ende der Leitungen wird im Fabrikhof ein Wasserwerfer angeschlossen, der aus sicherer Entfernung große Löschwassermengen abgeben kann.

Nach einer guten halben Stunde ist die Übung beendet. Volker Flury, als Vertreter der Eigentümer, bedankt sich bei den Feuerwehrleuten, denen er auch eine Brotzeit ausgibt. Der Kreisbrandinspektor Alois Schimmer, der örtliche Kommandant Artur Fröhling und auch Bürgermeister Heinz Koch finden lobende Worte für die Teilnehmer. Dass die Zusammenarbeit von so vielen Feuerwehren reibungslos geklappt hatte, liegt sicher an dem guten Ausbildungsstand, meinten sie.

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