Tirol: Ort nach Gemeinderatswahl ohne Feuerwehr
In Spiss ist der Hauptmann mit der halben Feuerwehr zurückgetreten, nachdem er die Bürgermeisterwahl verloren hat. "Seit 1547 besteht unsere Gemeinde, noch nie gab es zwei Kandidaten", sagt der amtierende Ortschef. Die Gemeinderatswahl am 14. März hat für die über 1600 Meter hoch gelegene Gemeinde Spiss im Tiroler Bezirk Landeck unerwartete Folgen. Der bei der Wahl zum Bürgermeister unterlegene Feuerwehrkommandant legte kurzerhand sein Amt nieder, ihm folgten auch noch zwölf Feuerwehrleute. Verloren hat er das Votum gegen den Gemeindearbeiter. Der Ort muss nun möglicherweise eine "Pflichtfeuerwehr" mit unvorhersehbaren Kosten für den Ort mit 143 Einwohnern einführen. Dabei würden geeignete Personen zum Dienst in der Feuerwehr verpflichtet.Zwar seien acht der 20 Feuerwehrleute geblieben, weil sie aber tagsüber auswärts arbeiten, kann die Bereitschaft nicht aufrecht erhalten werden."Zu große Verwandtschaftsbanden""Seit 1547 besteht unsere Gemeine und noch nie gab es zwei Kandidaten", sagte Jäger. Dies ergebe bei den "zu großen Verwandtschaftsbanden im Ort" auch keinen Sinn. Bei den zurückgetretenen Feuerwehrleuten handle es sich um Familienmitglieder des unterlegenen Alois Jäger, mit dem er übrigens auch verwandt sei.Im Vorfeld des Gemeinderatswahlkampfes habe er eine Wahlempfehlung für den bisherigen Gemeindearbeiter David Jäger (mit dem der Noch-Ortschef wiederum nicht verwandt ist; Anm.) abgegeben, der dann mit fast 64 Prozent die Wahl auch klar für sich entschieden habe. Er selbst habe mit 64 Jahren und nach 18 Jahren im Amt keine Lust mehr auf eine erneute Kandidatur gehabt.Wie es nun weiter gehen soll, will der Noch-Bürgermeister am Donnerstagabend bei einer internen Sitzung klären. Er hoffe, dass die Pflichtfeuerwehr Spiess erspart bleibe. Dann wäre das Ort der erste in ganz Österreich mit einer derartigen Einrichtung.
Quelle: Die Presse.com
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