10. August 2009

Standpunkt - Lieber auf Nummer sicher

Artikel unseres Feuerwehrkameraden Helmut Rienecker (Main-Post vom 04.08.2009)

Feuerwehr-Einsätze

Am Freitagnachmittag in Eibelstadt: Blaulicht, Sirenen – die Feuerwehr rückt an. Gleich mit über zehn Fahrzeugen, davon zwei Drehleitern. Und das alles „nur“, um einen Mann von einem Dach zu retten. Kopfschütteln bei den Schaulustigen und Passanten, die sich immer, wenn etwas Ungewöhnliches passiert, einfinden.

„Warum so viele, warum gleich zwei von den teuren Drehleitern. Was das wieder alles kostet. Das muss doch einmal in die Zeitung kommen.“ Solche Kommentare sind oft zu hören, wenn wieder einmal eine Rettungstraube um eine vermeintliche Kleinigkeit herum entsteht. Der Betroffene sieht das sicher anders. Er war froh, dass der Rüstwagen der Ochsenfurter gleich ein Gerüst dabei hatte, um ihn aus seiner misslichen Lage zu befreien. Nicht alle Feuerwehrfahrzeuge haben so ein Spezialgerät im Wagen. Die Eibelstädter haben zwar eines, das musste aber erst aus dem Feuerwehrhaus geholt werden.

Die Ausrüstung ist einer der Gründe, warum immer mehrere Feuerwehren alarmiert werden, das Fachpersonal der nächste. Wenn Menschen in Fahrzeugen eingeklemmt sind, werden immer zwei Wehren gerufen. Damit, wenn eine Wehr nicht ausrücken kann, oder das Gerät nicht funktioniert, sofort Ersatz da ist. Ähnlich ist es bei Brandeinsätzen. Dass es manchmal wirklich zu viele am Einsatzort sind, bleibt unbestritten. Doch da spielen viele Faktoren wie Wochentag, Uhrzeit und Urlaubszeit mit. Es kann nämlich auch ganz anders ausgehen.

Das zeigte ein Feuerwehreinsatz nur wenige Stunden vorher am Vormittag in Kirchheim: Bei einem Kellerbrand waren dort nur zwei Kirchheimer Feuerwehrleute zum Einsatz gekommen. Die hätten ohne die Hilfe der drei Nachbargemeinden, die ebenfalls alarmiert worden waren, nichts ausrichten können. Dann wäre das Haus vielleicht ein Raub der Flammen geworden.

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