Neuer Rettungssatz bei der Feuerwehr Frickenhausen
Feuerwehr Frickenhausen bekommt neuen Rettungssatz für ihr Einsatzfahrzeug.
Der Fortschritt der Technik im Automobilbau wirkt sich auch auf die Ausrüstung der Feuerwehren aus. Neue Vorschriften und Crashtests machen die Autos immer sicherer, führen aber zu immer stabileren und schwereren Fahrzeugen. Bestanden die A-, B- und C-Säulen der Autos noch vor wenigen Jahren nur aus einem einfachen Blechprofil, so sind sie heute zu Hightech Produkten mutiert. Sechs und mehr Blechprofile sind ineinander verschachtelt verbaut. Statt einfachen Stahlblech werden oft hochfeste Stähle genommen.
Wenn nun bei einem Unfall eine Person in einem Fahrzeug eingeklemmt wird, sind die Retter mit der herkömmlichen Feuerwehrtechnik oft am Ende. Die Rettungsscheren und Spreizer sind dem massiven Stahl nicht mehr gewachsen. Eine neue Ausrüstung muss her.
Das hat auch der Staat erkannt und bezuschusst die Beschaffung von neuen Rettungssätzen mit 6000 Euro. Allerdings kommen im Regierungsbezirk Unterfranken nur zehn Feuerwehren pro Jahr in den Genuss dieser Förderung. Eine der Gemeinden, die heuer das Glück hatte den Geldsegen zu bekommen war Frickenhausen. Dennoch, bei 19000 Euro Anschaffungspreis für den neuen Rettungssatz fallen noch hohe Kosten für die Gemeinde an.
Im Rahmen einer Übung stellten die Frickenhäuser Feuerwehrleute nun die neuen Gerätschaften vor. Auch Bürgermeister Ludwig Hofmann interessierte sich für die Neuanschaffung.
Beeindruckend sind die technischen Daten der Geräte. Während die alte Schere nur eine Maulöffnung von neun Zentimetern hatte, kann das Nachfolgemodell bis zu 17 Zentimeter dicke Säulen und Schweller knacken. Mit einer Kraft von 110 Tonnen werden die Schneiden zusammengepresst. Damit könnte ein Rundstahl von 4,3 Zentimetern Durchmesser abgeschnitten werden. Auch der Spreizer, der immer dann zum Einsatz kommt wenn Öffnungen vergrößert werden müssen, setzt neue Maßstäbe. Mit 24 Kilo deutlich leichter als der Alte kann er bis auf 72 Zentimeter auseinandergefahren werden. Dabei entwickelt er eine Kraft von 30 Tonnen. Ein weiteres Zubehörteil im Rettungssatz ist ein Hydraulikzylinder mit dem Türöffnungen erweitert werden können. Auch er drückt mit einer Kraft von fast 30 Tonnen, dabei fährt er über einen Meter fünfzig weit aus.
Ebenfalls im Paket enthalten sind Gerätschaften, die bei einer versehentlichen Auslösung des Airbags durch die Rettungsarbeiten sowohl die Retter als auch die Insassen schützen sollen. Stabile Gewebe in verschiedenen Größen, die über dem Lenkrad oder dem Beifahrerairbag festgeschnallt werden, sollen den Luftsack im Zaum halten.
Schere und Spreizer, sie kommen immer zum Einsatz wenn Personen aus demolierten Fahrtzeugen gerettet werden müssen.
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