1. Juli 2008

Feuerwehrschule braucht mehr Platz


„Wir brauchen die Erweiterung der staatlichen Feuerwehrschule Würzburg“, sagte der bayerische Innenminister vor Kurzem während der 150-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr Würzburg. Das Projekt sei wichtig, um die bestmögliche Ausbildung zu gewährleisten. Außerdem habe die Feuerwehrschule einen hervorragenden Ruf.

Die Einrichtung an der Kreuzung Weißenburg- und Mainaustraße befindet sich in direkter Nachbarschaft der Fläche, die derzeit im Zuge des Programms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt“ aufgewertet wird. „Ein zentrales Areal, das noch auf eine neue Nutzung wartet, sind die Flächen der ehemaligen Hindenburg-Kaserne“, erklärte Rathaussprecher Ole Kruse auf Nachfrage dieser Zeitung.

In Gesprächen mit der staatlichen Feuerwehrschule, dem staatlichen Bauamt Würzburg sowie der Regierung von Unterfranken sei es gelungen, sich auf die gemeinsame Durchführung eines städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs mit Realisierungsteil zu einigen, informierte Kruse. Aufgrund dieses Wettbewerbs sollen die unterschiedlichen Möglichkeiten einer Verbindung zwischen Stadtteil und Fluss und die Chancen zur Erweiterung des Freiflächen- und Grünraumangebotes unter Einbeziehung der geplanten Erweiterung der Feuerwehrschule untersucht werden.

„Dieser Wettbewerb wird nach den aktuellen Planungen im Sommer oder Herbst ausgelobt“, sagte Kruse. Erste Ergebnisse seien zum Jahresende zu erwarten.

Zwar steht die Feuerwehrschule mit ihren Erweiterungsplänen nicht unter Zeitdruck, trotzdem „wäre es wünschenswert, die Maßnahme in einem überschaubaren Rahmen umzusetzen“, meinte Axel Häger, Leiter der Feuerwehrschule. Die Einrichtung ist momentan etwa 27 000 Quadratmeter groß. „Wir möchten einen erheblichen Teil der ehemaligen Hindenburg-Kaserne dazu haben.“

Diesen Wunsch begründete Häger damit, dass Würzburg im Vergleich mit den beiden anderen bayerischen Feuerwehrschulen bei Regensburg und in Geretsried „flächenmäßig sehr viel kleiner ist“. Der Freistaat will, dass alle drei Einrichtungen gleiche Angebote durchführen können. Aufgrund der Vergrößerung könnten „zusätzliche Ausbildungseinrichtungen“ geschaffen sowie eine große Übungshalle für witterungsunabhängige Übungen errichtet werden. „Wir haben eine Palette von Wünschen, aber noch ist unklar, was umsetzbar ist.“

Über die Bedeutung der Feuerwehrschule informierte Häger anhand einiger Zahlen: Der Einzugsbereich beinhalte ganz Franken sowie einen Teil von Schwaben. Darin gebe es über 100 000 Feuerwehrleute. Zum Vergleich: In ganz Baden-Württemberg sind es 116 000. Etwa 3500 Feuerwehrmänner und -frauen besuchen jährlich einen der zirka 150 Lehrgänge.

Mit rund 40 verschiedenen Kursen in den Bereichen Führung, Technik und Umwelt sowie Speziallehrgängen wie Brandbekämpfung aus der Luft und Ölwehr bietet die Einrichtung eine bedarfsgerechte und praxisorientierte Ausbildung. Im Freistaat einzigartig ist das Gebäude, in dem wirklichkeitsnah das Löschen von Bränden geübt werden kann.

Daten & Fakten

Staatliche Feuerwehrschule Die staatliche Feuerwehrschule besteht seit 1949 und befindet sich seit 1954 an ihrem jetzigen Standort in Würzburg. Sie wurde seitdem ständig erweitert und den Erfordernissen angepasst, zuletzt 2004 mit der Inbetriebnahme des neuen Wirtschaftsgebäudes. Sie hat 45 Mitarbeiter, davon sind 20 Lehrkräfte. Der theoretische Unterricht findet in modern ausgestatteten Lehrsälen statt. Neben praktischer Ausbildung am Gerät in Kleingruppen absolvieren Führungskräfte Planübungen an Modellen. Das Sachgebiet Lehrmittel erstellt Merkblätter und Ausbilderleitfäden für die bayerischen Feuerwehren.

Quelle: www.mainpost.de

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