27. Oktober 2007

Wenn die Ausrüstung zur Last wird...

Einsatzkräfte haben schwer zu tragen - zunächst an der eigenen Ausrüstung. Ihnen wird deutlich mehr zugemutet als gewerblichen Arbeitnehmern. Wer will so im Einsatz Höchstleistungen vollbringen?

Die zulässigen Werte sind medizinisch begründet und es ist davon auszugehen, dass eine Überschreitung dieser Werte über kurz oder lang zur Schädigung der Gesundheit der Arbeitnehmer führt.

Im Durchschnitt kann man davon ausgehen, dass die maximal zulässige Last, die ein Arbeitnehmer nach der Lasthandhabungsverordnung und den Vorschriften der Berufsgenossenschaften heben und tragen darf, wie folgt beschränkt ist:

18 bis 39 Jahre alt:
Frauen: 10 -15 kg, Männer 20 - 25 kg

Über 39 Jahre alt:
Frauen: 10 kg, Männer 20 kg

Ein Feuerwehrmann trägt allerdings schon 32 kg Ausrüstung mit sich herum. Nach den allgemeinen Vorschriften für einen Mann unter 40 Jahre sind maximal 25 kg Last zulässig. Im Vergleich zu einem gewerblichen Arbeitnehmer trägt er also rund 7 kg mehr, ohne überhaupt eine Arbeit im Sinne von "tätig werden" zu verrichten. Ein über 39 Jahre alter Mann trägt schon 12 kg mehr. Das Gewicht der Ausrüstung ändert sich ja nicht mit dem Geburtstag.

Die Einsatzkraft trägt diese Last im Durchschnitt 20 bis 25 Minuten lang und leistet zusätzlich noch schwere körperliche Arbeit. Als Sicherheitstrupp eingesetzt, wartet die Einsatzkraft eventuell eine halbe Stunde mit dieser Last, um dann unter extremer Stressbelastung schwere Arbeit zu leisten. Soll zu zweit eine verletzte Person gerettet werden, die 80 kg wiegt, so kommen zu den genannten 32 kg Grundlast noch 40 kg Arbeitslast hinzu. Die Gesamtlast beträgt somit 72 kg.

Auf einen Feuerwehrmann mit einem Gewicht von 80 kg umgerechnet bedeutet dies, er trägt 90% seines Eigengewichtes in der Gegend herum, und soll dabei noch Wärme, schlechte Sichtverhältnisse sowie enge, unbekannte Treppenhäuser und mehr "wegstecken". Vereinfacht und etwas spöttisch ausgedrückt könnte man sagen:

Eine Feuerwehreinsatzkraft nimmt fast das 3fache dessen als Last auf sich, was ein gewerblicher Arbeitnehmer heben und tragen darf.

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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Bin selber ATM-Träger. Werde aber die Tätigkeit nicht mehr machen. Weil mit Leben retten hat das ganze nichts mehr zu tuen.