14. Oktober 2007

270 Sekunden und das Kinderzimmer brennt

Zuerst brennt die Matratze, dann die Kleidung, später das Bett - nach viereinhalb Minuten steht das ganze Kinderzimmer in Flammen. Das geht aus einer Studie hervor, die gestern bei den Braunschweiger Brandschutz-Tagen vorgestellt wurde.

Darin heißt es, dass es nur eine Sekunde dauert, mit einem Teelicht eine Matratze in Brand zu setzen. Das Feuer breitet sich so schnell aus, dass es in wenigen Sekunden auf die Kleidung und aufs Spielzeug übergreift.

"Nach viereinhalb Minuten ist der Raum ein einziger Feuerwall", sagte Professor Dietmar Hosser von der Technischen Universität Braunschweig. Früher sei man von rund 15 Minuten ausgegangen.

Gefahren lauern vor allem in Computern und Spielkonsolen. "Immer öfter breitet sich Feuer darüber aus", sagte Hosser. Durch einen Kurzschluss brennen sie rasend schnell ab und entwickeln giftiges Kohlenmonoxid und Kohlendioxid. "Die meisten Menschen sterben nicht durch Feuer, sie sterben an einer Rauchvergiftung."

Ein an der Decke befestigter Rauchmelder im Kinderzimmer kann helfen. "In einigen Bundesländern wie Hessen und Rheinland-Pfalz ist das Pflicht - das ist in der Bauordnung so festgelegt", sagte der Experte. Doch eine Kontrolle, ob der Rauchmelder tatsächlich installiert sei, gebe es nicht.

In Niedersachsen entscheidet jeder selbst über den Kauf eines Rauchmelders. Hosser empfiehlt, ihn direkt über dem Computer oder der Spielkonsole anzubringen. "Brennt es woanders im Kinderzimmer, schlägt der Rauchmelder trotzdem Alarm." Ein zweites Gerät sei überflüssig.

Wichtig sei aber auch, dass das Gerät geprüft sei. Für die ganze Wohnung gebe es außerdem Rauchmelder, die über Funk verbunden seien. Brennt es in einem Zimmer, piepen alle anderen Geräte auch. Denn häufig merken Eltern viel zu spät, dass es im Kinderzimmer brennt. "Kinder zündeln gern unterm Bett - fängt die Matratze Feuer, trauen sie sich nicht mehr heraus."

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