12. August 2007

Skurriler Einsatz in Oberfranken

Feuerwehr rettet in Oschwitz (Landkreis Wunsiedel, Oberfranken) 250 Kilogramm schweres Schwein aus Güllegrube


Zu einem außergewöhnlichen Einsatz ist in der vergangenen Woche die Arzberger Feuerwehr nach Oschwitz gerufen worden: Eine fast 250 Kilo schwere Sau war in eine Güllegrube gefallen und musste aus etwa vier Metern Tiefe gerettet werden. Das Schöne dabei: Die Sau überlebte nahezu unverletzt den Sturz und war eine halbe Stunden nach der Rettung schon wieder wohlauf.

Es war ein Einsatz, den die Mitglieder der Arzberger und Oschwitzer Feuerwehr so schnell nicht vergessen werden: Eine Sau aus der Güllegrube herauszuziehen, war auch für die so erfahrenen und mit allen Wassern gewaschenen Brandschützer absolutes Neuland, wie Kommandant Armin Welzel bestätigte. Ausgerüstet unter anderem mit Atemschutz und einigen Seilen kletterte ein Feuerwehrmann in die Güllegrube. Seine Aufgabe bestand darin, die Sau hinter den Vorderpfoten anzuseilen. Mittels Dreibein und Rollgliss sollte das Tier aus seiner Notlage befreit werden. Leider, so Kommandant Armin Welzel, war die Sau ziemlich ungehalten und wehrte sich nach Kräften, sodass sie immer wieder aus der Schlaufe fiel. Erst nachdem ein Tierarzt das schon sichtlich müde gewordene Schwein betäubt hatte, konnte es sicher angeleint und gerettet werden.

Stark verschmutzt und etwas benommen, wurde der Sau erst einmal ein wenig Ruhe gegönnt. Danach wurde sie vom Bauern abgeschruppt. Nach einer halben Stunde war das Schwein wieder wohlauf. Nach dem gut zweieinhalbstündigen Einsatz war für die Feuerwehrmänner noch lange nicht Schluss: Sie brauchten noch gute eine Stunde, um die Schutzanzüge und Geräte zu reinigen. "Es hat alles prima geklappt", lobte der Arzberger Kommandant das Zusammenwirken der Rettungskräfte mit den Landwirten. "Für uns war wichtig, dass uns die Bauern gesagt haben, wie und wo wir die Sau am besten anhängen." Klar, dass der betroffene Landwirt die Feuerwehrmänner nach dieser wahrhaften Sauerei mit einer herzhaften Brotzeit entschädigte.

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