21. September 2010

Feuerwehrübung am Aussiedlerhof


Hydrant reichte nicht aus
.
Bei einer Feuerwehrübung an einem Aussiedlerhof in Frickenhausen wurden auch Mängel in der Löschwasserversorgung aufgedeckt.
.
„Zupacken statt Zuschauen“. Unter diesem Motto steht die diesjährige Aktionswoche der Feuerwehren. In dieser Zeit zwischen dem Ende der Ferien und der bevorstehenden kalten Jahreszeit werden landauf landab viele Feuerwehrübungen durchgeführt. Den Anfang im Feuerwehrbezirk Mitte machte eine Übung in Frickenhausen, genauer gesagt an einem mehrere Kilometer vom Ort entfernten Aussiedlerhof. Hier wohnt der Landwirt Alfred Grieb mit seiner Familie. Gebrannt hat es bei ihm Gottseidank noch nie, und wenn, dann werden die Helfer später zu dem Hof kommen, wie zu einem Brand im Ort. Denn es dauert einige Zeit um bis zu dem Gehöften weit außerhalb Frickenhausens zu gelangen.

.
Das merkten auch die bei der Übung beteiligten Feuerwehleute aus Frickenhausen, Zeubelried, Erlach, Kleinochsenfurt und Ochsenfurt. Weil die Übung angekündigt worden war schafften es die Frickenhäuser noch unter zehn Minuten zum Einsatzort, wenig später trafen auch die meisten anderen Feuerwehren ein. Deutlich später kamen die Ochsenfurter an. Sie verfügen zwar über das leistungsstärkste Fahrzeug, aber für Übungszwecke dürfen sie die Mainbrücke damit nicht befahren. Die Ampel, mit der die Brücke für alle anderen gesperrt und nur Rettungsfahrzeuge über 3,5 Tonnen freigegeben wird, darf von ihnen nur im Ernstfall betätigt werden. So mussten sie den weiten und zeitraubenden Umweg über die Goßmannsdorfer Brücke nehmen.

Menschenrettung
.
Derweil hatten sich am Marktgrafenhof 1 schon die ersten Atemschutzgeräteträger in die künstlich verrauchte Scheune begeben um nach den „Opfern“, Jugendlichen aus der Frickenhäuser Wehr, zu suchen. Insgesamt fünf Jungen und Mädchen mussten sie suchen und anschließend den Betreuern von HvO übergeben. Dank vieler Übungen und dem hohen Ausbildungsstand der daran beteiligten Feuerwehrmänner war diese Aufgabe nach kurzer Zeit erledigt.


Wasser Marsch
.
Zu diesem Zeitpunkt stand den Feuerwehren nur das Wasser aus einem einzigen Hydranten zur Verfügung. Der ist aber, nach den Worten von Kreisbrandinspektor Alois Schimmer, für Feuerwehrzwecke ungeeignet. Denn die abgegebene Wassermenge reicht gerade einmal für ein C-Strahlrohr aus. Um das für eine wirksame Brandbekämpfung nötige Löschwasser herbeizuschaffen, legten die Feuerwehrleute aus Erlach, Zeubelried und Kleinochsenfurt eine 700 Meter lange Schlauchleitung zu einem Löschwasserteich. Den 150 Kubikmeter fassenden Teich hat die Gemeinde Frickenhausen 1960 für die Löschwasserversorgung der sechs Aussiedler gebaut. Den Vorstellungen der Feuerwehrführung entspricht der schon lange nicht mehr.
.
Schmuddeliges Löschwasser
.
Löcher in der schwimmbadblauen Teichfolie, tote Tiere in Wasser, Schlamm und Äste am Grund. Der als Beobachter anwesende Kreisbrandrat Heinz Geißler zeigte sich vom Zustand des Löschwasserreservoirs nicht gerade beeindruckt. Doch die Marktgemeinde will in den Tümpel nichts mehr investieren. Saubermachen schon, aber für eine neue Folie scheint dem Wasserwart Anton Öder das Geld verschwendet. Denn schon lange planen die Gemeinderäte eine Löschwasserzisterne am selben Ort zu bauen. Doch für das dafür eingestellte Geld wurde auf Wunsche der örtlichen Feuerwehr ein dringend nötiges Mehrzweckfahrzeug gekauft.
.
In absehbarer Zeit soll der Wasserspeicher jedoch noch gebaut werden. Bürgermeister Ludwig Hofmann versprach auch den Löschweiher reinigen zu lassen und die Wassermenge zum Hydranten durch eine Umgehung des Wasserzählers zu erhöhen. Mit einer Brotzeit bedankte er sich bei den 86 Feuerwehrleuten, die an der Übung teilgenommen hatten.

Keine Kommentare: