6. Oktober 2008

Nur neun Prozent der Haushalte haben einen Rauchmelder

Dramatische Bilanz der deutschen Feuerwehren: Jedes Jahr kommen durch Brände rund 500 Menschen ums Leben, etwa 10.000 verletzen sich schwer und es entstehen Sachschäden in Milliardenhöhe. Denn im Vergleich zum europäischen Ausland und den USA verfügen hierzulande erschreckend wenig Haushalte über einen Brandmelder.

Pro Jahr, so heißt es, könnten bis zu 5000 Brandopfer vermieden werden. Besonders heimtückisch: 70 Prozent der Brandopfer sterben nachts. Denn tödlich ist nicht das Feuer selbst, sondern der dabei entstehende, hochgiftige Brandrauch.

Die Opfer werden meist im Schlaf überrascht und bemerken den gefährlichen Rauch oft nicht bzw. zu spät. Bereits 25 Gramm verbrannter Schaumstoff füllen ein durchschnittliches Wohnzimmer vollständig mit Rauch aus.

Nur drei Mal eingeatmet, führen diese hochgiftigen Gase in der Regel zur Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall zum Tod. Rauchmelder liefern in diesem Fall wirksamen Schutz, indem sie die meist schlafenden Opfer rechtzeitig mit einem lauten Signal wecken. Der Deutsche Ring hat deswegen gemeinsam mit Sicherheitsexperten der Universität St. Gallen sowie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich ein Präventionsprogramm entwickelt, das unter anderem einen kostenlosen Rauchmelder beinhaltet.

Bisher sind nur in neun Prozent der deutschen Haushalte Rauchmelder im Einsatz. Daher fordert der Deutsche Feuerwehrverband eine bundesweite Rauchmelderpflicht für alle Wohnungen.

Denn der Einsatz von Rauchmeldern hat sich in der internationalen Praxis bewährt: In den USA sind aufgrund gesetzlicher Vorschriften in rund 90 Prozent der Haushalte derartige Geräte installiert. Hier hat sich seit deren Einführung die Zahl der Brandopfer um etwa die Hälfte verringert. Gleiches gilt für Großbritannien und Schweden.

Daher hat der Deutsche Ring auf Basis bundesweiter Schadens- und Präventionsstatistiken die RingSicherheitsWelt entwickelt. Kunden des Deutschen Ringes bekommen im Rahmen dieses Präventionsprogrammes ein Paket mit einem Rauchmelder, einer Löschdecke, einem Erste-Hilfe-Set, 27 Rutsch-Stoppern für den Einsatz im Badezimmer, einem Gutschein für einen vergünstigten Fahrradhelm sowie einem über 100 Seiten starker Präventions-Ratgeber.

Quelle: www.einsatz-netz.de

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