12. Mai 2008

Die Rückkehr der Sirenen

Wie wird eigentlich bei einem Anschlag die Bevölkerung gewarnt? Bei einem Unfall in einem Chemie- oder einem Kernkraftwerk, bei einer Überschwemmung? Früher gabs überall Sirenen. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde ein Großteil von ihnen abgebaut. Seit den Anschlägen vom 11. September und dem Elbe-Hochwasser vermisst man sie wieder. Was nun?

Bund und Länder hatten sich im Jahr 1992 geeinigt, die Bevölkerung nicht mehr mit Sirenen, sondern per Rundfunk zu warnen. Für die flächendeckende Warnung der Bevölkerung im Verteidigungsfall, also im Krieg, ist der Bund zuständig. Er ließ ein satellitengestütztes Warnsystem "SatWaS" installieren. Mit diesem werden ins Fernsehbild Nachrichtenbänder eingespeist, Radiosendungen mit einer Warndurchsage unterbrochen. An dieses System angeschlossen sind laut Homepage des zuständigen Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) inzwischen drei Zivilschutzverbindungsstellen, 17 Lagezentren von Bund und Ländern, 13 öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, das ZDF in Mainz und Berlin, 42 private mit 98 lokalen Sendern, dpa, AFP, T-Online International, LH–Media Service und E-Message.

Eine Warnung vor Flugzeugen und Raketen ist "zeitkritisch", weiß man beim BBK. Da müsste ein satellitengestütztes Warnsystem, das auf Live-Information im Rundfunk verweist, gerade passen. "Die Bevölkerung ist im Falle einer bedrohlichen Lageentwicklung über die Medien sehr gut zu erreichen. Dies haben die Anschläge vom 11. September 2001 und die Hochwasser an Elbe und Oder deutlich gezeigt, wo die Menschen die Meldungen in den Medien bis in die Nacht verfolgt haben", so die BBK-Homepage. Das stimmt aber nur halb: Die Menschen müssen erst erfahren, dass sie Nachrichten lesen sollen. Und genau da liegt das Problem: Wer hat Nachts schon Computer, Radio oder Fernsehen an?

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