13. Juli 2007

FF Essfeld als 1. Wehr im Landkreis gemeldet!

Die FF Essfeld hat sich als 1. Feuerwehr aus dem Landkreis Würzburg für den in unserem Beitrag vom 03.07.2007 beschriebene Wettbewerb "Bayern-1-Feuerwehr 2007" angebmeldet.

Folgende originelle Begründung wurde gewählt:

"...wir in unserer Feuerwehr das mit Abstand seltenste und merkwürdigste Löschfahrzeug im ganzen Landkreis haben. Es handelt sich um ein ehemaliges Flugfeldlöschfahrzeug aus der ehemaligen DDR. Unserer Kenntnis nach, wurde dieses Feuerwehrfahrzeug des ostdeutschen Herstellers "VEB IFA-Automobilwerke Ludwigsfelde" (Typ W 50 LA) vor der Wende als Flugfeldlöschfahrzeug auf dem NVA-Fliegerhorst Doberlug-Kirchhain (Brandenburg) eingesetzt. Nach der Wiedervereinigung 1989 ist das Fahrzeug weiterhin an diesem Fliegerhorst durch die Bundeswehr genutzt worden. Im Jahre 1998 wurde das Fahrzeug dort ausgemustert und von einem Sammler aus der Nähe von Hamburg erstanden. Der Sammler wiederum bot den "IFA" in einer großen deutschen Baumaschinen-Zeitschrift zum Weiterverkauf an. Dort wurde das Inserat zufällig von einem Feuerwehrmann der FF Eßfeld entdeckt, der Kontakt zu dem Sammler aufgenommen und nähere Informationen eingeholt. Für die FF Eßfeld, die bis dato lediglich einen TSA (Tragkraftspritzenanhänger) zur Verfügung hatte, war in den nächsten Jahren die Beschaffung eines neuen TSF-W (Tragkraftspritzenfahrzeug - Wasser) notwendig geworden. Daher beschlossen wir, trotz der etwas gewöhnungsbedürftigen Optik des "IFA" (zumindest für westdeutsche Verhältnisse), diesen als Übergangslösung (anfangs für ca. fünf Jahre) in Betracht zu ziehen, bis ein neues Fahrzeug angeschafft werden würde. Aufgrund der geringen Anschaffungskosten stimmte auch der Gemeinderat der Marktgemeinde Giebelstadt dieser Übergangslösung zu und so konnte das Fahrzeug für die FF Eßfeld angeschafft werden. Schon bei der 750km langen Überführungsfahrt von Hamburg nach Eßfeld fielen wir mit unserem "neuen" Fahrzeug auf, als wir mit ca. 30km/h die Kasseler Berge auf der BAB A7 erklimmten. Bis heute ist uns schleierhaft geblieben, warum uns ein Fernfahrer ein brennendes Feuerzeug entgegenhielt, als dieser uns überholte. Als das Fahrzeug Anfang 2001 in Eßfeld angekommen war, ging für uns die Arbeit erst richtig los, da das Fahrzeug fast gänzlich ohne feuerwehrtechnische Beladung und nicht im besten technischen Zustand "ausgeliefert" wurde. Erste Priorität war zunächst, das Fahrgestell wieder in einen technisch einwandfreien Zustand zu bekommen, so dass die Zulassung (inkl. TÜV und ASU) erfolgen konnte. Mehrere unserer Kameraden investierten ihre freien Samstage, teilweise bis zu 14 Stunden am Stück, um so das Fahrzeug für unsere feuerwehrtechnischen Bedürfnisse umzubauen. In dieser Phase wurde uns immer mehr klar, dass es mit diesem Fahrzeug nicht bei einer Übergangslösung bleiben würde, da uns das "etwas unförmige Ungetüm" immer mehr ans Herz wuchs und wir ihm sogar einen eigenen Namen "Ossi 1" gaben. Im Jahre 2002 waren die Umbauarbeiten so weit vorangeschritten, dass das Fahrzeug klassifiziert werden konnte und als TLF 16/25 (Funkkennung 21/1) in die Alarmierungspläne eingetragen wurde. Die Klassifizierung stellte sich jedoch als etwas problematisch heraus, da das Fahrzeug nicht wirklich einer westdeutschen Fahrzeugnorm zuzuordnen war (nach westdeutscher Norm: Klassifizierung zwischen TLF 16/25 und TLF 24/48). In diesem Zusammenhang fielen auch Begriffe wie "Fass", "Tonne" oder "fahrbare Kübelspritze". Bis zum heutigen Tage sind die Ausrüstarbeiten so weit fortgeschritten, dass u.a. vier Atemschutzgeräte (zwei davon gegen die Fahrtrichtung im Mannschaftsraum in speziellen Sitzen) und ein Hydraulik-Aggregat für die technische Hilfeleistung die Beladung unseres "IFA" ergänzen. Damit sind die Arbeiten am Fahrzeug allerdings noch lange nicht abgeschlossen; in Kürze folgen noch eine dreiteilige Schiebleiter und eine Travel-Power-Anlage (vom Fahrzeug angetriebener Stromerzeuger). Damit ist unser "IFA" in dieser Form wahrscheinlich einmalig in Deutschland. Besonders hervorzuheben ist, dass sämtliche Arbeiten an dem Fahrzeug ausschließlich durch Eigenleistungen unserer Feuerwehrkameraden durchgeführt worden sind. Hierbei wurden und werden immernoch unzählige unentgeltliche Arbeitsstunden geleistet."

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