24. Januar 2010

Wenn die Feuerwehr eine Rechnung schreibt

Neu-Ulm. War die Feuerwehr im Einsatz, schreibt sie eher selten eine Rechnung. Aber auch das kommt vor. Neu-Ulm hat die Preise neu festgelegt.

Der KdoW kostet je Stunde 16 Euro. Der KdoW ist der Kommandowagen. Eine Motorkettensäge ist für 12 Euro in der Stunde zu haben. Und wer die große Drehleiter in Anspruch nimmt, löhnt in der Stunde schon 145 Euro. Es läppert sich also, wenn die Feuerwehr mit Mann und Maus ausrückt. Aber nur selten muss Otto Normalverbraucher dafür etwas bezahlen.
Die Stadt Neu-Ulm hat die Feuerwehr-Preise neu festgelegt und in der "Satzung für Aufwendungs- und Kostenersatz für Einsätze und andere Leistungen der Freiwilligen Feuerwehren in Neu-Ulm" festgeschrieben. Nahezu 100 Einzelposten werden darin detailliert aufgeführt. Jeder gefahrene Kilometer kostet etwas, jeder Mann und jedes technische Gerät. Das Ganze liest sich zuweilen wie ein Kaufhauskatalog.

Artikel 28 des bayerischen Feuerwehrgesetzes regelt, wann etwas bezahlt werden muss. "Unfälle, Brandbekämpfung und die Bergung von Menschen und Tieren sind in aller Regel kostenfrei", sagt Thomas Nägele vom Fachbereich Bürgerdienste, Sicherheit und Ordnung. Ganz anders sieht es aus, wenn die Feuerwehr zu "vorsätzlich oder grob fahrlässig verursachten Einsätzen" ausrückt. Dann kann es im Einzelfall richtig teuer werden, weil auch Versicherungen oft keinen müden Euro übernehmen. Beispielsweise bei einer Brandstiftung.
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Zwischen 250 und 300 Einsätze werden von der Stadt Neu-Ulm pro Jahr verrechnet, sagt Nägele. Darunter sind aber auch wenig spektakuläre zu finden. Beispielsweise Sicherheitswachten bei Veranstaltungen. Ein Feuerwehrmann kostet dabei 12,20 Euro die Stunde. Oft werden die Kosten auch pauschaliert. Das Beseitigen von ausgelaufenem Kraftstoff kostet 80 Euro. Genauso teuer ist es, eine Wohnungstür öffnen zu lassen. Rückt die Feuerwehr wegen eines Fehlalarms aus, kostet das 360 Euro bis zu neun Mann und 460 Euro, wenn mehr als neun Mann unterwegs sind. Und das Einfangen und Entfernen von "Hautflüglern" wird mit 80 Euro berechnet. Hautflügler? Nun, unter diesem zoologischen Oberbegriff werden Wespen, Bienen und anderes Insektengetier zusammengefasst. Das ist, zugegeben, derzeit noch kein Thema, sondern erst im Sommer.

Quelle: www.swp.de

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