Übung mit Ölsperre
Eine gemeinsame Übung machten Feuerwehren des Abschnitts Mitte und aus Veitshöchheim auf dem Main bei Frickenhausen. Angenommen war eine Havarie eines Frachtschiffes, bei der größere Mengen Motorenöl ausgelaufen waren. Das Ziel der Übung war, eine Ölsperre schräg über den Fluss zu spannen um den Ölteppich aufzufangen und dann zu binden.
Der Landkreis Würzburg besitzt für solche Schadensfälle zwei 160 und 150 Meter lange Ölsperren. Eine ist bei der Ochsenfurter, die zweite bei der Veitshöchheimer Feuerwehr stationiert. Es sind ca. einen halben Meter breite Bänder aus leuchtorangem Kunststoff, die mit Schwimmkörpern versehen sind. Eingearbeitete Gewichte lassen diese Konstruktion senkrecht im Wasser schwimmen. So eine Ölsperre besteht aus verschieden langen Elementen, die je nach Bedarf zu verschiedenen Längen zusammengesetzt werden können.
Zum Einbringen eines 140 Meter langen Stückes, wie das in Frickenhausen geübt wurde, braucht man neben einem starken Motorboot auch noch eine Mannschaft an beiden Seiten des Ufers. Denn die sperrigen Teile müssen an Land zur benötigten Länge zusammengesetzt und vorsichtig zu Wasser gebracht werden. Am gegenüberliegenden Ufer übernimmt eine weitere Mannschaft die Sperre, um sie mit Hilfe eines Greifzuges an einem Festpunkt, hier war es ein Baum, zu fixieren und zu spannen. Zudem werden, wie auch bei der Frickenhäuser Übung praktiziert, noch weitere Boote auf dem Fluss eingesetzt, um Helfer von der einen auf die andere Seite zu bringen, oder vor nahenden Schiffen zu warnen.
Letzteres war bei der Übung auf dem Main aber nicht nötig, denn Kreisbrandrat Heinz Geißler und Kreisbrandinspektor Alois Schimmer hatten die Gunst der Stunde, beziehungsweise die alljährliche Schifffahrtssperre, für die Zeit der Übung genutzt.
Denn nur dann haben die Helfer die Möglichkeit das Einbringen mit verschiedenen Booten und das Finden der richtigen Befestigungspunkte ohne Zeitdruck zu probieren. Weil dieses jährlich in verschiedenen Main-Ortschaften im Landkreis stattfindet, weiß dann bald jede Feuerwehr ihren Bereich, wo die günstigste Möglichkeit zum Einbringen der Sperrung besteht.
In Frickenhausen war das der sogenannte „Nato-Übergang“ vor dem Ortseingang. Neben zahlreichen Schaulustigen waren auch der örtliche Bürgermeister Ludwig Hofmann und das stellvertretende Ortsoberhaupt von Ochsenfurt, Peter Juks, gekommen, um sich das Spektakel anzusehen. Von der Feuerwehrschule Würzburg war der Ausbilder für Bootsführerschein und Ölwehr, Rainer Kühlspies, als Beobachter gekommen. Wie die anderen Führungskräfte zeigte auch er sich von den Leistungen der Boots- und Landmannschaften beeindruckt. Die teilnehmenden Wehren mit Booten waren Frickenhausen, Ochsenfurt, Winterhausen, Eibelstadt und Veitshöchheim. Ebenfalls sein Boot hatte das THW aus Goßmannsdorf mitgebracht. Ohne Boot nahm die Werksfeuerwehr der Südzucker an der Übung teil. Die kräftigen Männer hatten die Aufgabe, die Ölsperre am „zuckerseitigen“ Ufer vom schleppenden Boot zu übernehmen, an Land zu ziehen und zu befestigen.
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