Feuerwehr hat zu wenig Lkw-Fahrer
Der Einsatz der freiwilligen Feuerwehr ist vor allem auf dem Land gefährdet, weil junge Rettungskräfte mit ihrem normalen Führerschein die schweren Löschwagen nicht mehr fahren dürfen. „Auch im Ernstfall darf das Fahrzeug nicht bewegt werden“, sagte der Chef des Landesfeuerwehrverbandes Bayern, Alfons Weinzierl, in Dingolfing. „Wenn es brennt und keiner mit der entsprechenden Führerscheinklasse da ist, kann niemand das Fahrzeug fahren.“ Bisher kenne er zwar keinen Fall, bei dem die Helfer nicht ausrücken konnten. Aber dass dies theoretisch möglich wäre, sei schlimm.
Seit der Einführung der EU-Fahrerlaubnis 1999 dürfen mit der Klasse B (zuvor 3) nur noch Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht bewegt werden – zuvor bis 7,5 Tonnen. Da die insbesondere in ländlichen Regionen eingesetzten Löschfahrzeuge aber meist schwerer als 3,5 Tonnen sind, seien diese für die jungen Feuerwehrleute mit der üblichen Führerscheinklasse B tabu. „Die mit der Führerscheinklasse 3 werden weniger, weil sie in den nächsten Jahren ausscheiden“, sagte Weinzierl. „In zehn Jahren werden wir dann massive Probleme haben.“ Nach Ansicht des Kreisbrandrats sollte das Innenministerium deshalb Druck in Brüssel machen, die Klasse B bis 4,25 Tonnen auszuweiten. Es könne nicht verlangt werden, dass die ehrenamtlichen Kräfte die Klassen C oder E (leichte bis schwere Lkw) nachmachten und die 2000 bis 2500 Euro Kosten aus eigener Tasche bezahlten.
Der fehlende Fahrernachwuchs ist Weinzierl zufolge besonders auf dem Land akut. „Es trifft in etwa ein Drittel der bayerischen Feuerwehren“ – bei rund 330 000 aktiven Feuerwehrdienstleistenden.
(Quelle: MainPost)
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