22. Oktober 2007

Übung im Ochsenfurter "Notkindergarten"

Über die Notrutsche aus dem Notkindergarten

Eine Feuerwehrübung fand am Montag Abend im provisorischen Kindergarten in Bärental statt. Wie schon berichtet musste der Kindergarten St. Thekla von seinen wassergeschädigten Räumen neben der Kirche in einer Nacht und Nebel Aktion in ein Holzhaus in der Ganzhornstrasse umziehen. Die inzwischen leerstehenden Häuser waren in den 90er Jahren für Spätaussiedler gebaut worden und gehören jetzt der Stadt Ochsenfurt. Wegen der Nutzungsänderung ist nun der Architekt Rainer Friedrich dabei, ein Brandschutzgutachten für das Gebäude zu erstellen. Die nötigen Umbauarbeiten im Haus sind schon erledigt, unter anderem hat der THW eine Notrutsche von dem ersten Stock in den Garten angebaut, die den vorgeschriebenen zweiten Rettungsweg darstellt.


Das Ziel der Übung war es nun, neben der Überprüfung der Löschwasserversorgung auch diese Notrutsche unter „Einsatzbedingungen“ zu testen.


Mehr als zwanzig Kinder hatten sich als Statisten für diese Übung zur Verfügung gestellt. Alles Kindergartenkinder von St. Thekla mit ihren älteren Geschwistern. Sie hatten sich mit ihren Betreuerinnen im Kindergarten versteckt und warteten ungeduldig auf das Eintreffen der Feuerwehr. Lange dauerte es nicht dann kamen mehr als 30 Ochsenfurter und Goßmannsdorfer Feuerwehrleute um eine Wasserversorgung aufzubauen und nach den vermissten Kindern zu suchen. Derweil hatten sich die im ersten Stockwerk vom Rauch eingeschlossenen Kinder schon über die Rutsche aus der Gefahrenzone gebracht. Als letzte sauste die stellvertretende Leiterin der Einrichtung, Angelika Michel die Rutsche hinunter. Unten wurden sie schon von Feuerwehrleuten erwartet, die sie zum Sammelplatz brachten und betreuten. Wesentlich langwieriger gestaltete sich die „Rettung“ von mehreren Schulkindern über eine Steckleiter. Dabei musste jedes der Kinder mit einem Seil gesichert werden und begleitet von einem Feuerwehrmann die steile Leiter hinuntersteigen. Das war nur was für die ganz Mutigen. Nach einer guten Viertelstunde waren alle Kinder aus dem Kindergarten heraußen. Auch die Freiwilligen die sich in den beiden Nachbarhäusern befunden hatten, waren von Atemschutztrupps aus Ochsenfurt und Goßmannsdorf herausgeholt worden. Die beiden Gebäude hat Rainer Friedrich bewusst mit in die Übung einbezogen. Hier werden demnächst Mitarbeiter der Mainfränkischen Werkstätten mit ihren Betreuern einziehen, während ihre Wohnungen an der Hohestadter Strasse saniert werden.

Am Ende zeigten sich alle Beteiligten mit der Übung äußerst zufrieden. Kreisbrandmeister Alois Schimmer lobte die Idee mit der Rutsche und bezeichnete sie als ideale Lösung um möglichst schnell viele Kinder aus dem Haus zu bringen. Auch für Rainer Friedrich, der nicht nur als verantwortlicher Architekt, sondern auch als einziger Vertreter der Stadt Ochsenfurt dabei war, war die Übung ein voller Erfolg. Der zweite Rettungsweg, sagte er, ist über die Notrutsche gegeben, und das auch noch zu vernünftigen Kosten. Kritisch beobachtet hat auch unser Stadtpfarrer Oswald Sternagel die Übung, schließlich war er ja selbst einmal bei der Feuerwehr. Der Notkindergarten ist für ihn eine gute und jetzt auch sichere Übergangslösung. Aber er hofft dennoch, dass der Kindergarten neben der Kirche bald wieder, entweder restauriert oder neugebaut, seine Pforten öffnet.

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