29. August 2007

Gibt es einen Königsweg in der Prävention?

FUK-Forum „Risiko Alter“ am 11./12. Dezember 2007 in Hamburg


Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren stehen im Mittelpunkt der Fachtagung „Risiko Alter“, zu der die Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehr-Unfallkassen für den 11. und 12. Dezember 2007 nach Hamburg einlädt. Die Unfallversicherungsträger sind der festen Überzeugung, dass die sich abzeichnende Überalterung der Bevölkerung nicht spurlos an den Einsatzkräften der Feuerwehren vorübergehen wird. Fachleute aus den Reihen der Feuerwehr, Arbeitsmediziner, Soziologen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen werden das Thema „Risiko Alter“ in Hamburg an zwei Tagen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Daneben sollen praktische Lösungswege aufgezeigt werden.

Die Bevölkerung im „feuerwehrfähigen“ Alter von 15 bis 65 Jahren geht bereits seit dem Jahr 2000 zurück. Zwischen 2004 und 2034 wird sie um fast 8 Millionen sinken. Während also einerseits das Dienstalter in den Feuerwehren erhöht wird, um den flächendeckenden Brandschutz zu gewährleisten, ist bekannt, dass Reaktionsvermögen, Kraft und Beweglichkeit ab dem 60. Lebensjahr ständig abnehmen. Hinzu kommen eine verringerte Lernfähigkeit, Schwerhörigkeit und nachlassende Sehstärke. Die Vergreisung der Einsatzkräfte wird zu mehr Unfällen im Feuerwehdienst führen, vermuten die Feuerwehr-Unfallkassen. Die Fachtagung in der Handelskammer Hamburg will nicht den Königsweg zwischen Anspruch und Wirklichkeit finden, sondern eine Bestandsaufnahme machen, Lösungsansätze aufzeigen und ein Forum für die Führungskräfte der Feuerwehren und die Fachleute aus der Verwaltung schaffen.

Für die Fachtagung konnten die Feuerwehr-Unfallkassen namhafte Referenten gewinnen. So sprechen der Leiter der Feuerwehr Hamburg, Dipl.-Ing. Klaus Maurer, Dr. Uwe Brandenburg vom Gesundheitsmanagement der Volkswagen AG wie auch Dr. med. Beke Damitz vom Fachdienst Arbeitsschutz der Freien Hansestadt Bremen. Ltd. Polizeidirektor Gerhard Weisschnur wird über Lösungsansätze einer Arbeitsgruppe der Innenministerkonferenz referieren und Landesbrandmeister Lars Oschmann berichtet über die Reform der Altersgrenzen bei den Feuerwehren des Freistaates Thüringen.

Informationen über weitere Referate und Tagungsinhalt sind unter www.feuerwehr-unfallkassen.org zu erhalten.

Ganz uneigennützig ist das FUK-Forum natürlich nicht. Jeder verhütete Unfall spart nicht nur den Unfallversicherungsträgern, sondern auch den Gemeinden als Kostenträgern gutes Geld. Vermiedene Gefährdungen führen auch nicht zu Verletzungen. Dies setzt natürlich auch ein Umdenken in der Organisation der Freiwilligen Feuerwehr voraus, meint Lutz Kettenbeil, Geschäftsführer der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord. Gibt es neben dem biologischen Alter auch ein „Feuerwehralter“? Sollte künftig die individuelle körperliche Fitness Gradmesser für die Verwendung der Einsatzkräfte sein, stünden arbeitsmedizinische Regeluntersuchungen an, die auf Gefährdungen und Beanspruchungen des Einsatzdienstes abgestimmt sein müssten. Können es sich die Städte und Gemeinden künftig noch leisten die Einsatzkräfte am Stichtag X willkürlich in den Ruhestand zu schicken und auf Investitionen und Erfahrungswerte zu verzichten? Die Beantwortung vieler Fragen soll für die Feuerwehr in Hamburg beginnen.

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